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faszien . 10 punkte ps

Faszienforschung ergänzte unsere Kenntnisse über unser Bewegungssystem – die Muskeln, das Bindegewebe und das Knochengerüst (Skelett). Die Erkenntnisse fliessen ein in die Praxis – im Hochleistungssport und Sport allgemein, in die Bewegungs- und/oder Schmerztherapien, wie u.v.a. Anatomy Trains, Rolfing oder nach Liebscher & Bracht. Wie auch in Slings myofasziales Training von art of motion.

faszienIm folgenden (m)eine Übersicht zu Faszien in 10 Punkten:

  1. Faszien sind Bestandteil vieler Lebensformen
  2. Faszien haben viele Aufgaben im Körper
  3. Faszien sind mit sympathischen Nerven-
    endigungen durchsetzt
  4. Die Psyche steuert die Faszienspannung
  5. Unsere Beweglichkeit hängt von den Faszien ab
  6. Kraft kommt von den Faszien
  7. Faszien sind ein Sinnesorgan
  8. Faszien formen unseren Köper
  9. Faszien verbinden
  10. Faszien lassen sich manipulieren

1. Faszien sind Bestandteil vieler Lebensformen

Faszien (Bindegewebe) sind feine, zähe bindegewebige Häute. Jedem, der schon einmal Fleisch zubereitet hat, sind diese milchig-weißen Häute, die das rohe Steak umhüllen, schon einmal aufgefallen. Faszien hüllen auch beim Menschen die Muskeln ein und erlauben es, einzelne Muskeln voneinander abzugrenzen. Auch in anderen Lebensformen wie der Pflanzenwelt beobachten wir Ähnliches. Räumlich trennende und zugleich formgebende Häute finden wir auch in Apfelsinen und Grapefruits. Im Grunde gibt es keine Lebensform, die ohne diese elastischen Häute auskommt. Formgebende und gleichzeitig trennende Gewebe und Häute bilden die Grundmatrix des Lebendigen.

Faszien, Muskel, Sehne

Faszien, Muskel, Sehne

2. Faszien haben viele Aufgaben im Körper

Fasziale Bindegewebe erfüllen außer der Funktion der Trennung der Muskeln weitere wichtige Aufgaben. Denn auch die Lymphe wird zwischen den Faszien abgeleitet. Diese Flüssigkeit transportiert sowohl Abbauprodukte aus unseren Zellen, als auch wichtige Aufbaustoffe zu den Zellen. Jede Muskelbewegung unterstützt dabei den Transport der Lymphe. Faszien können verkleben, wenn es aufgrund von Verspannungen zu einem Stau der Lymphe kommt. Das Fibrinogen, ein Blutgerinnungsfaktor, liegt in der Lymphe als gelöster Stoff vor, wird aber in Kombination mit bestimmten Substanzen zu unlöslichem Fibrin. Substanzen wie das Adenosintriphosphat werden bei Muskelanspannung freigesetzt. Durch die Fibringerinnung verkleben dann die Faszien intensiv miteinander (Prof. Dr. med. Paulini,*) Universitäten Ulm und Mainz). *) Kurt Paulini (?)

3. Faszien sind mit sympathischen Nervenendigungen durchsetzt

Die menschlichen Faszien umhüllen ausnahmslos jeden Muskel, jeden Knochen, unsere Organe und selbst die Nerven. Diese Bindegewebe haben im Körper keinen Anfang und kein Ende und sind als ein Geflecht von sich überlagernden, nahtlos ineinander übergehenden, derben Häuten zu verstehen. Faszien können im Körper hauchdünn oder mehrere Millimeter stark sein. Sie sind zahlreich mit sympathischen Nervenendigungen durchsetzt. Über diese Nervenendigungen wirken die Faszien auf unser vegetatives Nervensystem. Sie bilden sozusagen den Außenposten unseres autonomen Nervensystems. Autonom bedeutet: Über dieses Nervensystem haben wir keine bewusste Kontrolle und es regelt lebenswichtige Körperfunktionen weitestgehend selbstständig. Dazu gehören Atmung, Verdauung, einzelne Organe und auch Muskeln wie die inneren Augenmuskeln.

4. Die Psyche steuert die Faszienspannung

Auch die Faszienspannung wird vom autonomen Nervensystem beeinflusst. Eine innere Gelassenheit senkt unsere Körperspannung. Stress dagegen kann die Grundspannung unserer Faszien steigern. Doch auch das Gegenteil ist richtig. Stehen unsere Faszien unter hoher Spannung, fühlen wir uns gestresst und finden keine innere Ruhe. Haben wir nie gelernt, uns wirkungsvoll wieder auf der Ebene der Faszien zu entspannen und loszulassen, wird die Tonuserhöhung zu unserem Selbst. Eine Spirale kann in Gang gesetzt werden. An deren Ende ein unbeweglicher, grobmotorischer, oft erst 30jähriger Mensch steht. Der sich schon bei normalen Bewegungen verletzen kann. Einige heftige oder für ihn ungewohnte Bewegungen reichen aus, um Muskeln zu zerren oder zu stauchen.

5. Unsere Beweglichkeit hängt von den Faszien ab

Auch für die menschliche Gesamtbeweglichkeit sind die Faszien entscheidend. Durch psychischen Stress, Operationen, Schonhaltungen sowie Bewegungsmangel und falschen Gebrauch des Körpers verkürzen und verhärten sich Faszien. Sie werden im Körper umgebaut. Die gut dehnbaren Elastinanteile nehmen ab und werden innerhalb der Faszie durch das zähe, kaum dehnbare Kollagen ersetzt. Der Grundtonus erhöht sich um ein Vielfaches und sie werden dadurch starr und unbeweglich. Auf Grund dessen verlieren sie ihre Gleitfähigkeit. Die gravierenden Folgen: Sie grenzen den Bewegungsspielraum unserer Muskulatur und unserer Gelenke dauerhaft und oft auch schmerzhaft ein.

6. Kraft kommt von den Faszien

Eine überragende Rolle spielen Faszien bei der Krafterzeugung. Faszien erzeugen durch Dehnspannung Kräfte und leiten diese im Körper weiter. Muskeln verstärken die Kräfte um ein Vielfaches. Dabei gilt die Gleichung: Je elastischer die Faszien im Körper sind, umso mehr Kräfte werden erzeugt und übertragen. Sie dienen dabei als Energiespeicher. So werden beispielsweise im Fuß die bindegewebigen Bänder und Faszien gedehnt, sobald wir mit dem kompletten Körpergewicht auf dem Fuß stehen. Sofern ein gut ausgebildetetes Fußgewölbe vorhanden ist, weichen der Ballen und die Ferse durch das Gewicht leicht auseinander. Das Fußgewölbe senkt sich etwas. Die zähen und trotzdem elastischen Faszien werden gedehnt. Sie speichern diese Energie und sind leicht vorgespannt. Sobald wir das Körpergewicht minimal verlagern, wird die Energie freigegeben. Der Schritt beginnt und der Fuß geht in seine ursprüngliche Form zurück, bis der Prozess wieder von vorn beginnt. Dieses Prinzip der Energiespeicherung über die Faszien gilt für den ganzen Körper.

7. Faszien sind ein Sinnesorgan

Für die meisten Menschen ist es auch überraschend zu erfahren, dass unsere reichhaltigsten Sinnesorgane auf keinen Fall Augen, Ohren, Nase oder Haut sind. Sondern unsere Muskeln mit deren Faszien und Nervenendigungen. In Faszien befindet sich die größte Anzahl an Rezeptoren und Nervenzellen, die unser Gehirn mit Sinnesempfindungen überschütten. Deswegen bezeichnen wir Faszien im erweiterten Sinne auch als ein Sinnesorgan.

8. Faszien formen unseren Köper

Doch Faszien können noch mehr. Sie formen unseren Körper und sind maßgeblich für sein Erscheinungsbild verantwortlich. Faszien bilden eine veränderliche Grundmatrix. Diese passt sich über Wochen und Monate den unterschiedlichen Belastungen des Körpers an. Würden wir alle Organe, Knochen und Muskeln aus einem Menschen entfernen, könnten wir immer noch seine individuelle Gestalt erkennen. Wir sehen eine weiße, milchige Hülle mit vielen Einbuchtungen und Taschen, in denen die Organe, Knochen und Muskeln lagen. Es sind zum größten Teil die Faszien, die uns eigentlich aufrecht halten. Verändern wir nun die Lage der Muskeln und die Gleitfähigkeit der Faszien, ändert sich oft spontan die Form des behandelten Körperteils und dessen Beweglichkeit nimmt drastisch zu. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell sich die faszialen Strukturen unserer Bewegung anpassen, das gilt im Positiven, wie im Negativen. Man ist nicht steif, weil man alt ist sondern weil man sich nicht mehr bewegt.

9. Faszien verbinden

Dazu kommt, dass alle Faszien untereinander in Verbindung stehen und Spannungen und Unbeweglichkeiten in andere Körperteile übertragen. Deshalb kann eine verkürzte oder verklebte Wadenfaszie über die Beine einen Zug auf unseren unteren Rücken oder sogar die Schulter ausüben und dort für Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und Unbehagen sorgen. Eine verklebte Fußfaszie (ca. 2-3 mm dick) hindert uns elastisch und mühelos (ohne viel Kraftaufwand) zu gehen und beeinflusst unseren Körper bis zur Schädeldecke. Alle Faszien unseres Körpers sind miteinander verbunden und arbeiten, bis auf wenige Ausnahmen, immer gemeinsam. Je nach Bewegung ist mal die Frontalfaszie, die Rückenfaszie, die Laterallinie oder die tiefe Frontallinie mehr oder weniger beteiligt.

10. Faszien lassen sich manipulieren

Mit Hilfe von Slings myofaszialem Training lassen sich die Myofaszien sehr gut lösen und mobilisieren. Beim myofaszialem Training wird u.a. mit kleinen, weichen Sensobällen gearbeitet, mit denen effektiv verklebte und feste Myofaszien gelöst werden können. Zahlreiche nervale Rezeptoren in den Faszien fungieren als neurologische Schaltstellen. Diese übermitteln über einen sensiblen manipulativen Druck Informationen direkt an das Nervensystem. Das kann zu einer spontanen Tonusveränderung des Gewebes führen. So kann man über Faszienmobilisation die Lage der Muskeln und deren Funktion im Körper nachhaltig positiv beeinflussen.

Faszien – verfilzt und gesund

Faszien – verfilzt und gesund (Fotos: Christian Schmelzer, Andrea Heinz)

Faszien – verfilzt und gesund

Faszien – untrainiert und trainiert

ps

Ulrike Petri     ·    zertifizierte kursleiterin, trainerin (aom)

Ulrike Petri     ·    zertifizierte bewegungs- und schmerztherapeutin
Ulrike Petri     ·    nach → liebscher & bracht

Ulrike Petri     ·    mobile  +49 152 0284 8753
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Ulrike Petri     ·    e‑mail   pilates.slings@gmail.com